
Hohes Fieber bei Kindern ohne weitere Symptome und wann zum Arzt gehen

Hohe Temperatur bei Kindern ohne weitere Symptome
Wenn ein Kind hohe Temperatur ohne weitere Symptome entwickelt, ist es verständlich, dass Eltern sofort beunruhigt sind. Fieber ist ein häufiges Begleiterscheinung vieler Infektionen, aber was, wenn andere Anzeichen einer Krankheit fehlen? Kein Husten, kein Schnupfen und kein Ausschlag. Wie erkennt man, wann es sich um eine normale Reaktion des Körpers handelt und wann es angebracht ist, einen Arzt aufzusuchen?
Die erste Frage, die sich die meisten Eltern stellen, lautet: Woher kommt das Fieber? Der kindliche Organismus reagiert manchmal mit Fieber auf eine Infektion, bevor andere Symptome auftreten. Manchmal entwickeln sich die Symptome erst nach ein oder zwei Tagen. Aber es gibt auch Situationen, in denen Fieber das einzige Anzeichen einer Krankheit bleibt – und gerade dann ist es wichtig zu wissen, wie man vorgeht.
Was bedeutet eigentlich hohes Fieber bei Kindern?
Fieber wird als eine Körpertemperatur über 38 °C angesehen, wobei hohes Fieber bis zu 40 °C erreichen kann. Bei Kindern tritt Fieber häufiger und intensiver auf als bei Erwachsenen, da ihr Immunsystem sich noch entwickelt und lernt, gegen Krankheitserreger zu kämpfen. Fieber ist somit eine natürliche Abwehrreaktion des Körpers.
Es gibt jedoch einen Unterschied zwischen leicht erhöhter Temperatur nach einer Impfung und Fieber, das ohne ersichtlichen Grund auf 40 °C ansteigt. Besonders wenn es länger als 24–48 Stunden anhält und nicht von weiteren Symptomen begleitet wird, ist Vorsicht geboten.
Die häufigsten Ursachen für Fieber ohne weitere Symptome
Fieber, das auf den ersten Blick völlig rätselhaft erscheint, hat in Wirklichkeit oft eine recht vernünftige Erklärung – auch wenn es anfangs nicht so erscheint. Einer der häufigsten Gründe ist eine beginnende Virusinfektion, wie die klassische Grippe oder verschiedene Enteroviren. Am ersten Tag wehrt sich der Körper mit heftigen Fieber, und erst dann treten bekannte Beschwerden wie Schnupfen, Halsschmerzen oder Husten auf.
Ein weiterer häufiger Übeltäter ist eine Harnwegsinfektion, die insbesondere bei kleinen Kindern oft "im Verborgenen" verläuft – außer hohem Fieber zeigt das Kind möglicherweise keine weiteren Probleme. Ein spezifisches Beispiel ist die sogenannte sechste Krankheit, auch bekannt als Roseola: Das Kind bekommt plötzlich für drei Tage Fieber ohne andere Symptome, und wenn das Fieber verschwindet, erscheint ein feiner Ausschlag, als wollte sich der Körper noch einmal bemerkbar machen.
Manchmal steckt auch etwas Ernsteres hinter dem Fieber, wie bakterielle Infektionen – etwa Lungenentzündung, Meningitis oder eine verborgene Entzündung irgendwo im Körper – und da ist es wirklich entscheidend, schnell zu handeln und rechtzeitig einen Arzt zu konsultieren. Schließlich dürfen wir nicht vergessen, dass sich kleine Kinder auch sehr leicht überhitzen – besonders im Sommer in der Sonne oder wenn man sie anzieht, als wären sie in Sibirien, obwohl sie draußen im T-Shirt herumlaufen könnten.
In einigen Fällen lässt sich jedoch die genaue Ursache nicht feststellen. Eine in Pediatrics veröffentlichte Studie zeigt, dass in bis zu 30 % der Fälle von Fieber bei kleinen Kindern ohne weitere Symptome die Diagnose unklar bleibt, dennoch klingen die meisten dieser Zustände ohne Komplikationen ab.
Wann sollte man mit dem Kind zum Arzt?
Obwohl die meisten Fieber bei Kindern einen gutartigen Verlauf haben, gibt es Situationen, in denen unverzüglich medizinische Hilfe erforderlich ist. Dazu gehören:
- Kinder unter 3 Monaten – jedes Fieber bei Neugeborenen erfordert eine ärztliche Untersuchung.
- Fieber über 39 °C, das länger als 48 Stunden anhält ohne andere Symptome.
- Lethargie, Verwirrung, Atembeschwerden oder andere Anzeichen einer ernsthaften Krankheit.
- Starke Schmerzen – beispielsweise beim Wasserlassen (mögliche Harnwegsinfektion).
- Anfälle – Fieberkrämpfe sind zwar häufig, aber es ist immer eine Konsultation mit einem Arzt erforderlich.
Es ist wichtig, nicht nur die Temperatur zu überwachen, sondern auch den allgemeinen Zustand des Kindes. Wenn das Kind spielt, trinkt und auf übliche Weise reagiert, muss die Situation trotz Fieber nicht dramatisch sein. Andererseits sind Lethargie, Trinkverweigerung und auffällige Verhaltensänderungen Warnzeichen.
Wie man mit Fieber bei Kindern richtig umgeht
In erster Linie ist es wichtig, für eine ausreichende Flüssigkeitszufuhr zu sorgen. Dehydration ist ein häufiges und gefährliches Risiko bei Fieber. Leichte Tees, Wasser oder für Kinder geeignete Elektrolytgetränke sind ideal. Außerdem sollte das Kind in einer ruhigen Umgebung mit lockerer und leichter Kleidung gehalten werden.
Gegen Fieber können fiebersenkende Medikamente wie Paracetamol oder Ibuprofen eingesetzt werden, jedoch immer nach der empfohlenen Dosierung und unter Berücksichtigung des Alters des Kindes. Es ist nicht das Ziel, die Temperatur um jeden Preis auf einen normalen Wert zu senken, sondern das Unwohlsein zu lindern und einen zu hohen Anstieg zu verhindern.
Kühlende Umschläge oder lauwarme Bäder können hilfreich sein, sollten aber vorsichtig angewendet werden. Niemals sollte das Kind zu kaltem Wasser ausgesetzt werden, da dies eine Schockreaktion hervorrufen könnte.
Wie sich hohes Fieber ohne Symptome zur sechsten Krankheit entwickelte
Die Mutter des dreijährigen Matthias erzählt: "Als Matýsek 39,5 °C Fieber bekam und sonst völlig in Ordnung war, war ich verzweifelt. Am zweiten Tag ging es weiter, aber kein Husten, Schnupfen oder Ausschlag. Schließlich verschwand das Fieber am dritten Tag plötzlich und auf dem Rücken erschienen kleine rote Flecken. Die Ärztin bestätigte uns die sechste Krankheit und erklärte, dass dies bei kleinen Kindern häufig vorkommt." Diese Geschichte zeigt, dass auch hohes Fieber ohne Symptome eine harmlose Ursache haben kann, es aber immer gut ist, die Situation im Blick zu behalten.
Prävention und Stärkung des Immunsystems
Obwohl nicht alle Fieber vermieden werden können, kann die Stärkung des kindlichen Immunsystems die Häufigkeit von Infektionen verringern. Wichtig sind ausreichend Schlaf, eine abwechslungsreiche Ernährung reich an Vitaminen (insbesondere Vitamin C und D), regelmäßige Bewegung an der frischen Luft und richtige Hygiene, wie gründliches Händewaschen.
Eine bedeutende Rolle spielt auch die Umgebung, in der das Kind aufwächst. Minimierung von Stress und positive psychische Wohlbefinden haben laut Forschungen beispielsweise der Harvard Medical School entscheidenden Einfluss auf die Widerstandsfähigkeit des Organismus gegen Infektionen.
Wenn Fieber hilft
Obwohl Fieber oft als Feind wahrgenommen wird, ist es tatsächlich Teil der Abwehrstrategie des Körpers. Eine höhere Körpertemperatur verlangsamt die Vermehrung von Bakterien und Viren und aktiviert das Immunsystem. Wie der bekannte amerikanische Kinderarzt Dr. Barton D. Schmitt sagte: "Fieber ist ein Freund, kein Feind." Die Ansätze zur Behandlung sollten daher überlegt sein – das Ziel ist nicht, das Fieber sofort zu unterdrücken, sondern dem Kind zu helfen, die Krankheit so schonend wie möglich zu bewältigen.
Hohes Fieber bei Kindern ohne weitere Symptome ist eine Situation, die Aufmerksamkeit verdient, aber nicht immer ein Grund zur Panik ist. Mit etwas Ruhe, richtiger Pflege und rechtzeitiger Konsultation mit dem Kinderarzt lassen sich die meisten Fälle sicher und ohne Komplikationen bewältigen.