
Ich trainiere und wiege mehr als früher, fühle mich aber trotzdem besser.

Warum nehmen wir zu, wenn wir anfangen zu trainieren?
Vielleicht kennen Sie das. Endlich haben Sie sich zu regelmäßiger Bewegung entschlossen, halten sich an Ihren Trainingsplan, schwitzen mehrmals pro Woche, essen gesünder als zuvor... und wenn Sie auf die Waage steigen, starren Sie mit offenem Mund. „Ich trainiere und habe mehr Gewicht als vorher!" Das kann doch nicht wahr sein! Ist das ein Fehler?
Bevor Sie die Waage aus dem Fenster werfen oder frustriert Ihr Fitnessstudio-Abo kündigen, halten Sie inne. Es handelt sich nicht um ein Versagen, sondern um einen natürlichen Prozess, der eine logische Erklärung hat. Tatsächlich kann die Gewichtszunahme beim Training ein Zeichen dafür sein, dass sich Ihr Körper zum Besseren verändert.
Gewicht ist nicht gleich Gewicht
Der erste Schritt zum Verständnis der Situation ist das Bewusstsein dafür, was genau eine Personenwaage misst. Sie berücksichtigt nicht den Unterschied zwischen Fett, Muskeln, Wasser und Knochen. Sie zeigt nur eine einzige Zahl an. Doch der Körper besteht aus vielen Komponenten, und jede wiegt anders.
Muskeln sind zum Beispiel dichter als Fett – sie nehmen weniger Platz ein, wiegen aber mehr. Das bedeutet, dass eine Person mehr Kilos auf der Waage zeigen kann und dennoch schlanker ist als zuvor. Wenn Sie also regelmäßig trainieren, insbesondere Kraft- oder Intensivtraining, ist es durchaus möglich, dass Sie aufgrund des Muskelzuwachses an Gewicht zunehmen.
Bereits nach einigen Wochen regelmäßigen Trainings beginnt der Körper zu reagieren – er wird straffer, stärker und bildet neue Muskelzellen. Dieser Prozess ist vorteilhaft, gesund und wünschenswert. Und die Waage wird das natürlich registrieren. Das bedeutet jedoch nicht, dass etwas schiefgelaufen ist. Im Gegenteil.
Wasser, das niemand sieht
Ein weiterer Faktor, der die Zahl auf der Waage beeinflussen kann, ist Wassereinlagerung im Körper. Wenn Sie mit dem Training beginnen, erleben Ihre Muskeln leichte Mikrorisse – das ist ein normaler Teil der Anpassung an die Belastung. Der Körper reagiert darauf, indem er mehr Wasser in das Gewebe schickt, um es zu regenerieren. Dieser Effekt kann zu einer vorübergehenden Gewichtszunahme führen, die jedoch nichts mit Fettzunahme zu tun hat.
Darüber hinaus kann Wassereinlagerung auch durch eine Ernährungsumstellung verursacht werden. Wenn Sie beispielsweise mehr Proteine oder gesunde Kohlenhydrate essen, reagiert der Körper mit einer anderen Wasserwirtschaft. Kohlenhydrate werden in Form von Glykogen gespeichert, das Wasser bindet – bis zu dreimal mehr Volumen als das Glykogen selbst. Wenn Sie also die Aufnahme komplexer Kohlenhydrate (z. B. Vollkorngetreide, Süßkartoffeln oder Hülsenfrüchte) erhöht haben, kann das Gewicht vorübergehend ansteigen, obwohl es Teil eines gesunden Prozesses ist.
Eine Geschichte, die viele kennen
Marie, eine 34-jährige Buchhalterin aus Olomouc, entschied sich, abzunehmen und ihre Fitness zu verbessern. Sie begann zweimal pro Woche zum Zirkeltraining zu gehen und am Wochenende zu joggen. Außerdem aß sie mehr Gemüse, reduzierte Süßigkeiten und konzentrierte sich auf hochwertige Proteine. Nach einem Monat fühlte sie sich energiegeladener, weniger müde und bemerkte, dass ihre Kleidung besser passte. Aber das Gewicht? Es zeigte zwei Kilo mehr als zu Beginn.
„Ich war völlig verwirrt", sagt sie. „Einerseits sah ich Veränderungen im Spiegel, aber die Zahl auf der Waage hat mich völlig aus der Bahn geworfen." Erst nach einem Gespräch mit ihrem Trainer verstand sie, dass die Gewichtszunahme ein normaler Teil der Körperveränderung ist und dass Muskeln schwerer sind als Fett. Heute konzentriert sie sich weniger auf die Waage und mehr darauf, wie sie sich fühlt.
Warum es gut ist, andere Indikatoren als nur Kilogramm zu verfolgen
Das Gewicht ist bei weitem nicht der einzige – und nicht der beste – Indikator für Fortschritt. Viel wichtiger ist die Körperzusammensetzung, also das Verhältnis von Muskeln zu Fett. Diese lässt sich genauer mit bioimpedanz Waagen oder Kalipermessungen ermitteln, oder noch besser bei Fachleuten.
Aber auch ohne Geräte gibt es Möglichkeiten, um zu erkennen, dass Sie auf dem richtigen Weg sind:
- Die Kleidung wird lockerer oder passt besser
- Ihre körperliche Leistungsfähigkeit steigt – Sie schaffen mehr Kniebeugen, längere Läufe, schwerere Gewichte
- Sie haben mehr Energie und bessere Laune
- Sie schlafen besser und regenerieren besser
- Der Umfang von Taille oder Hüfte sinkt, auch wenn das Gewicht stagniert
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All dies sind klare Anzeichen für eine Verbesserung der Fitness und Gesundheit, die die Waage oft nicht erfassen kann.
Der Körper ist keine Maschine, die Ergebnisse sind nicht sofort sichtbar
In der heutigen Zeit sind wir an schnelle Ergebnisse gewöhnt. Aber die Physiologie lässt sich nicht umgehen. Wenn Sie anfangen zu trainieren und von einem passiven Lebensstil umsteigen, braucht der Körper Zeit, um sich an die Veränderungen anzupassen. Anfänglich kann die Gewichtszunahme Teil der Anpassung sein, und erst später zeigt sich der Fettabbau.
Außerdem ist jeder Mensch anders. Manche reagieren schneller auf Training, andere langsamer. Manche bauen Muskeln leicht auf, andere schwerer. Wichtig ist, sich nicht mit anderen zu vergleichen, sondern den eigenen Fortschritt zu verfolgen.
„Erfolg beim Abnehmen hängt nicht davon ab, was die Waage zeigt, sondern davon, wie Sie sich fühlen – körperlich und geistig", sagt Ernährungsspezialistin Karolína Foukalová, die sich mit gesundem Lebensstil beschäftigt. „Viel wichtiger als der Verlust von Kilogramm ist das Gewinnen von Gesundheit, Stärke und Balance."
Was tun, wenn das Gewicht in die falsche Richtung geht?
Sie trainieren schon seit ein paar Monaten, aber die Ergebnisse sind immer noch nicht sichtbar? Vielleicht liegt das Problem nicht am Training selbst, sondern an anderen Faktoren, die es beeinflussen. Schlaf ist entscheidend – eine schlechte Nacht bringt die Hormone durcheinander, und der Körper speichert mehr Fett. Stress? Das ist ein Kapitel für sich – chronischer Stress erhöht den Kortisolspiegel, und dieser fördert die Fettspeicherung, insbesondere im Bauchbereich. Und was ist mit der Ernährung? Auch „gesunde“ Ernährung kann kalorienreicher sein, als Sie denken. Oder im Gegenteil, Sie essen so wenig, dass der Körper den Stoffwechsel verlangsamt. Und dann gibt es das Training selbst – wenn Sie immer dasselbe machen, passt sich der Körper an. Probieren Sie etwas Neues aus oder fordern Sie sich mehr heraus.
Manchmal ist es hilfreich, sich an einen Experten zu wenden – einen Trainer, Ernährungsberater oder Physiotherapeuten – der Ihnen helfen kann, herauszufinden, was Ihren Fortschritt bremst.
Erfolg mit anderen Augen messen
In einer Welt, die von Zahlen und dem Bild des „perfekten" Körpers besessen ist, kann es schwierig sein, Erfolg anders als durch die Zahl auf der Waage zu sehen. Aber genau das ist der Schlüssel zu langfristiger Gesundheit und psychischem Wohlbefinden. Anstatt sich auf Kilogramm zu konzentrieren, versuchen Sie, darauf zu achten, wie sich Ihre Kraft, Flexibilität, Haltung oder Atemkapazität verändern. Wie Ihr Selbstbewusstsein, Ihre Motivation und Zufriedenheit mit Ihrem Körper wachsen.
Wenn Sie also kürzlich seufzten: „Ich trainiere und habe mehr Gewicht als vorher," verzweifeln Sie nicht. Es könnte genau das Zeichen sein, dass Ihr Körper endlich so funktioniert, wie er sollte. Ein Indikator, dass Sie sich verändern – nicht nur oberflächlich, sondern in der Tiefe. Und das ist viel wichtiger als jede Zahl.